Vorwort:
Mir kam plötzlich die Idee, einen Änziloch-Krimi zu schreiben. Der Talkessel ist so mystisch und abgeschieden, dass sich an diesem Ort durchaus eine skurrile oder aussergewöhnliche Geschichte ereignen könnte. Ich begegne in dieser Gegend vielen Leuten, die legal Waffen bei sich zu Hause lagern. Jemand sagte mir in seinem Auto sitzend mit bedrohlichem Unterton, dass er immer ein Gewehr mitführe. Er erwähnte dazu ausdrücklich, geladen! Ich fand auch schon frische Blutspuren weiter vorne im Tal. Kürzlich wurde ein Hund fast in Sichtweite seines Besitzers erschossen. Meine Hütte wurde in diesem Änziloch nach 15 Jahren durch eine klare Motivation achtlos, als Akt der Selbstjustiz, angezündet. Anarchische Gegend. Oder eben doch nicht? Waffen und Gesetze, heimliche Taten und deren Folgen können emotionale und spektakuläre Themen sein. Mein Titel für dieses Buch stand schon fest und die halbe Geschichte war in meinem Kopf schon konstruiert, bevor ich zu schreiben begonnen habe. Der Schuss im Änziloch.
Die erste Hälfte der Geschichte soll mehrheitlich der Wahrheit entsprechen. Doch schon nach wenigen Seiten spüre ich, dass mir mein geliebtes Änziloch zu schade ist für eine amüsante Kriminalgeschichte. Die wahre Geschichte über die Entdeckung des Ortes, den Aufbau der Hütte und deren Sinn und Zweck, meine Erlebnisse und Gedankenwelt sind spannend genug, meine ich. Oder ist selbst diese wahre Geschichte wie ein kleiner Krimi?
Ich wünsche spannende Unterhaltung und eigene fortsetzende Gedanken beim Lesen. Ich wünsche dir herzliche und freundliche Begegnungen im Änziloch oder eine stille, besinnliche Zeit. Ja, an diesem besonderen Ort ist vieles anders als auf einem Hügel, z.B. Napf.